Analyse des chinesischen Marktes für Phosphatdünger, Kalidünger und Rohstoffe (Januar–Februar 2025)
- fernando chen
- 1. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Zu Beginn des Jahres 2025 zeigt sich der chinesische Markt für Phosphat- und Kalidünger sowie deren wichtige Rohstoffe unter dem Einfluss vielfältiger innen- und außenwirtschaftlicher Faktoren in einer komplexen Lage: Strukturelle Differenzierung, schwache Nachfrage und ein anhaltendes Ringen um Kosten beherrschen das Bild.
Während Phosphatdünger auf aufstrebenden Auslandsmärkten eine gewisse Widerstandsfähigkeit bewahren, bleibt die externe Gesamtnachfrage unter dem Vorkrisenniveau. Im Inland sorgt das Spannungsfeld aus hohen Produktionskosten und zurückhaltender Nachfrage für eine seitwärts gerichtete Marktentwicklung.
Der Kalimarkt leidet unter Preisanpassungen bei staatlichen Auktionen und einem verhaltenen Importtempo – die Folge ist eine abnehmende Handelsaktivität bei weitgehend stabilen Preisen.
Gleichzeitig zeigen sich auf dem Rohstoffmarkt für Phosphatgestein, Schwefel, Schwefelsäure und Ammoniak deutliche regionale Unterschiede infolge divergierender Angebots- und Nachfragestrukturen.
Diese Analyse beleuchtet den aktuellen Stand des chinesischen Düngemittelmarkts aus drei Perspektiven: Exportstruktur, Preisentwicklung sowie Angebot- und Nachfrageverhältnisse – mit dem Ziel einer fundierten Einschätzung kommender Markttendenzen.
Phosphatdüngermarkt: Exportdifferenzierung, blockierte Kostenweitergabe
1. Exportentwicklung
Monoammoniumphosphat (MAP):
Exportvolumen im Jan–Feb: 32.400 Tonnen, vorrangig nach Brasilien, Indonesien und die Vereinigten Arabischen Emirate.
Hauptexportprovinzen: Hubei (10.000 t), Sichuan (6.843 t), Tianjin (6.696 t).
Diammoniumphosphat (DAP):
Exportvolumen: 65.900 Tonnen, davon ca. 42.000 t (64 %) nach Äthiopien.
Hauptexportprovinzen: Guizhou (35.600 t), Hubei (16.000 t), Tianjin (10.000 t).
Triple-Superphosphat (TSP):
Exportmenge: 131.700 Tonnen, starke Nachfrage aus Pakistan (52.500 t) und Indonesien (43.400 t).
Hauptexportprovinzen: Yunnan (55.400 t), Shanghai (52.500 t).
2. Marktpreise
MAP: 55 % Pulverqualität bei 3.350–3.400 RMB/t; Industriequalität (73 %) bei 6.450–6.500 RMB/t.
DAP: 64 % Granulat ab Werk bei 3.750–3.850 RMB/t.
3. Marktausblick
Aufgrund unklarer Exportvorgaben bleiben viele Hersteller zurückhaltend bei der Auftragsannahme.
Die Kaufzurückhaltung auf Nachfrageseite erschwert kurzfristige Preisanhebungen.
Kalidüngermarkt: Auktionspreisreduktionen + schwache Nachfrage = Preisstagnation
1. Kaliumchlorid (MOP):
Staatsreserven-Auktionen:
Die Auktionspreise wurden um 100 RMB/t gesenkt. Während bei rotem granuliertem KCl (Red MOP) die Zahl erfolgloser Gebote stieg, war weißes KCl (60–62 %) deutlich gefragter.
Hafenpreise:
• 62 % weißes KCl: 3.250–3.270 RMB/t (Lianyungang)
• 60 % KCl aus Laos: ca. 3.100 RMB/t
Beschaffungsverhalten:
Die Abnehmer bevorzugen ausschließlich günstige Angebote, Händler meiden Lageraufbau – die Handelsaktivität ist insgesamt verhalten.
2. Kaliumsulfat (SOP):
Preise:52 % pulverförmiges SOP bei 3.800–3.850 RMB/t. Hochpreisige Angebote lassen sich kaum umsetzen; Unternehmen konzentrieren sich auf die Erfüllung bestehender Verträge.
Marktprobleme:Die Verfügbarkeit günstiger Ware sorgt für eine Pattsituation zwischen Käufern und Verkäufern – das Vertrauen in den Markt ist geschwächt.
3. Ausblick:
Kurzfristig wird mit weiter schwankenden Kalipreisen gerechnet. Entscheidend werden das Tempo staatlicher Auktionen und Änderungen im Importvolumen sein.
Rohstoffmarkt: Hohe Kosten, Kaufzurückhaltung und starke Preisdifferenzen
1. Phosphatgestein – relative Stabilität
Inlandspreise:
Sichuan (25 % P₂O₅): 700–730 RMB/t
Hubei (28 % P₂O₅): 980–1.000 RMB/t
Guizhou (28 % P₂O₅): 900 RMB/t
Importe:
Ca. 140.000 Tonnen wurden im Jan–Feb importiert, überwiegend aus Ägypten und Jordanien.
CIF-Preise: 80–100 USD/t, durchschnittlich ca. 91,68 USD/t.
Marktkonflikt:
Hohe Produktionskosten bei Düngemittelwerken stoßen bei Abnehmern auf Widerstand. Preisverhandlungen zwischen Minenbetreibern und Käufern gestalten sich entsprechend schwierig.
2. Schwefel – bislang keine klare Erholung
Bestände & Preise:
Hafenlager: 1,85 Mio. Tonnen (–40.000 t zur Vorwoche).
Preis im Yangtze-Delta: ca. 2.450 RMB/t.
Ausblick:Angesichts unsicherer Nachfrage wird mit fortgesetzter Preisvolatilität gerechnet.
3. Schwefelsäure – weiter stark
Regionale Preisunterschiede:
Hubei: 640–700 RMB/t
Guangxi (aufgrund Wartungsarbeiten): 780–840 RMB/t
Kurzfristig wird ein stabiles Preisniveau erwartet.
4. Ammoniak – fallende Preise
Preisdruck:
Hohe Lagerbestände veranlassen Unternehmen zu Preisnachlässen.
Die Nachfrage bleibt schwach, der Markt instabil.
Marktstimmung & Tendenzen
Stimmungsbild
Phosphatdünger: Unternehmen stehen unter Kosten- und Absatzdruck und reagieren mit Sortimentsanpassungen sowie gezieltem Export.
Kalidünger: Zögerliches Marktumfeld, Endnachfrage schwach – Preise stützen sich primär auf Kostenbasis und Lagerstrategie.
Rohstoffe: Harte Preisverhandlungen – Käufer zurückhaltend, Verkäufer passen Angebote flexibel an Lagerlage und Verfügbarkeit an.
Prognosen:
Phosphatdünger: Bei Lockerung von Exportbeschränkungen ist ein kurzfristiger Nachfrageimpuls möglich. Steigende Endverbraucherkosten begrenzen jedoch das Preispotenzial.
Kalidünger: Weitere Preisschwankungen möglich; entscheidend bleiben Auktionstermine und Importmengen.
Rohstoffe: Preise für Phosphatgestein und Schwefel bleiben angebots- und nachfrageseitig volatil. Ammoniak dürfte regional unterschiedlich schwach bleiben.
Fazit
Der Markt zeigt sich insgesamt vorsichtig. Hersteller konzentrieren sich auf Preisstabilität und Lagerabbau, während die Nachfrage am unteren Limit verharrt. Trotz hoher Rohstoffpreise lassen sich Preissteigerungen kaum durchsetzen. Käufer und Verkäufer befinden sich in einem anhaltenden Patt. Entscheidend für die weitere Entwicklung werden politische Rahmenbedingungen und Importbewegungen sein.
Hinweis: Die oben genannten Informationen dienen nur zu kommerziellen Referenzzwecken aufgrund der Vielfalt der gesammelten Informationen, und Kelewell ist nicht für die Authentizität der Daten verantwortlich.

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